Samstag, 26. April 2014

Die Universität der Zukunft

Anlässlich 650 Jahre Universität Wien (zuerst veröffentlicht im offiziellen Blog der Universität Wien)






Die Universität der Zukunft ist ein Ort des Mutes. Sie ist eine Spielwiese der Neugier, ein Labor der Experimente, der Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise.

„Lernen ist Vorfreude auf sich selbst.“
(Peter Sloterdijk)

Neugier und Wissbegierde sind dem Menschen angeboren. Lernen ist ein Prozess des Entdeckens, der laufend überall stattfindet und kein herausgehobener, extrahierter Vorgang ist. Lernen ist daher nicht mit Universität gleichzusetzen, es findet nur unter anderem auch dort – unter bestmöglichen Bedingungen – statt.

In der Universität der Zukunft werden Fehler als integraler Bestandteil des Lernprozesses verstanden. Es gilt demnach nicht diese zu vermeiden, denn erst das Probieren verschiedener Lösungen, und damit einhergehend auch das Scheitern, ermöglichen es Wissen und Können im Gehirn zu verankern. Daher werden Fehler beim Lernen und das Scheitern an Aufgaben nicht bestraft, sondern explizit gewünscht. Sie erlauben das Wachstum über sich selbst hinaus. Wer den Mut zum Scheitern hat, wem die Angst vor dem Versagen genommen wird, hat die Freiheit wahrlich Neues, noch nie Dagewesenes – die Zukunft – zu erschaffen.

Es gibt kein Auswendig-Lernen, kein Bulimie-Wissen, keine Prüfungen, bei denen eingepauktes Wissen abgefragt wird, um dann wieder schnellstmöglich vergessen zu werden. Man studiert, um Zusammenhänge zu verstehen, um Neues zu entdecken und zu erschaffen. „Learn-to-remember“ wird durch „learn-to-understand“ abgelöst.

Das Erforschen eines Themas ist nicht geradlinig auf von Lehrenden vorgegebene Ziele zugeschnitten. Die Reise wird am Anfang gemeinsam geplant. Sie kann und soll jedoch weit über den Horizont, das Wissen der Lehrenden, hinausgehen und darf auch in eine gänzlich unvorhergesehene Richtung führen. Irrtümer sind erlaubt, denn „errare“, das Herumirren auf der Wanderung, führt oft zu den besten Entdeckungen der Reise.

Es gibt keine Noten, daher entfällt die Selbstdefinition der Studierenden über eine Zahl zwischen 1 und 5. Die Motivation liegt in der natürlichen Neugier, in der Suche nach Lösungen und im Wettbewerb. Dabei geht es nicht um die Kraft von Einzelkämpfern, sondern um Teamarbeit. Die Teams nützen die individuellen Stärken ihrer Mitglieder, ihre verschiedenen Ansätze, ihre unterschiedlichen Hintergründe und Ansätze. Die Studierenden müssen sich ihre Arbeitsteams selbst zusammenstellen. Quer durch alle Fachrichtungen holen Sie sich die besten Köpfe, die gemeinsam an fächerübergreifenden Projekten arbeiten. Darum werden alle bemüht sein, in möglichst heterogenen Teams zu arbeiten. Je mehr Vielfalt, desto besser für die Erforschung eines Themas. Je unterschiedlichere Ansätze, desto eher wird Neues entdeckt.

Die Lehrenden sind nur Begleiter in diesem Lernprozess. Das höchste Ziel aller Lehrenden der Universität ist, dass ihre Studierenden besser als sie werden. Es geht bei den Lehrenden also bei Weitem nicht mehr rein um die fachliche Kompetenz, sondern um die entscheidende Frage, ob sie hell genug brennen, um das Feuer in anderen zu entfachen.

Die Aufgabe der Lehrenden ist dabei so schlicht, wie herausfordernd:

Der zukünftigen Generation den Mut für große Ideen zu geben, damit sie zu einer inspirierenden Entdeckungsreise aufbrechen können.


TG / Univ.-Lektor Mag. phil. Gergely Teglasy, Fakultät für Sozialwissenschaften, Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft


Freitag, 6. Juli 2012

Welcome to the pleasure cloud! (Ihr Leben 2015)




„Meine Weisheit sammelt sich lange schon gleich einer Wolke, sie wird stiller und dunkler.“
Friedrich Nietzsche

Prophezeiungen beinhalten das Wagnis des Irrtums. Manche sind radikal, einige schlichtweg logisch. Seien Sie demnach versichert: Die Wolke kommt und wird schneller Teil unseres Lebens, als wir es ahnen. 

Ob wir das wollen? Egal, wir werden es nicht einmal bemerken.


Die Zeichen der Zeit: Keine Berichterstattung, keine Werbung aus dem IT-Bereich ohne das Wort „Cloud“. IBM wirbt damit, Microsoft wirbt damit und Apple hat es bereits in unser Leben eingeführt. „Cloud-Computing“ brüllt es an jeder Ecke und selbst Laien ahnen, da geht es irgendwie um Internet und um unsere Daten. Und natürlich: Big Business. Spätestens seitdem Apple vor einigen Monaten seinen Service iCloud (in der Steve Jobs jetzt hoffentlich lächelnd ruht) eingeführt hat, ist gewiss: Das wird vehement unseren Alltag verändern.

iPod, iPhone und iPad: Alles, was Apple in der letzten Dekade eingeführt hat, hat Auswirkungen auf unser immer technologisiertes Leben. Weil Technik vollkommen in den Hintergrund tritt und die Bedienung kinderleicht ist. Danach kann alles nur mehr als i-Killer bezeichnet werden, bleibt aber schwache Kopie eines radikalen visionären Triebes namens Usability. Sie möchten widersprechen? Gerne: Geben Sie Ihr iPad einem Fünfjährigen (und staunen Sie). 

Aber wie wird diese Wolke unseren Alltag verändern? Was heißt das, wenn unsere Daten im großen digitalen Nebel lagern?


Fünf Computer für die Welt
Lernen wir aus der Asche der Vergangenheit, springen wir zu den Anfängen des Computing-Zeitalters. Thomas Watson sagt 1943 als IBM-Vorsitzender: „Ich denke, es gibt weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer.“ Aus damaliger Sicht eine verständliche Annahme, denn es herrschen leistungsstarke Server und schwachbrüstige Clients. Alle Arbeit wird von tonnenschweren Rechenzentren bewerkstelligt und nur die Ergebnisse der Rechenoperationen auf den Endgeräten der User dargestellt. Diese User sind vornehmlich Mathematiker, Wissenschafter, Nerds (werden wir sie später nennen) und ein paar Börsenhaie, die besser zocken wollen. 

Dem Gedanken folgend bemerkt Ken Olson, Gründer von Digital 1977 (wenn Sie dieses Unternehmen noch kennen, sind Sie übrigens weit über 40): „Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer in seinem Haus wollen würde.“

Die nächsten 20 Jahre jedoch wandelt sich die Technologie hin zu immer leistungsfähigeren Endgeräten. Schnellere Rechner, größere Festplatten bis zur Grenze des physisch Machbaren, mehr Arbeitsspeicher, höher getaktete Prozessoren. Schließlich gilt es all die selbst geschossenen Fotos abzulegen, Urlaubsvideos zu schneiden und immer größere Dokumente (danken Sie an dieser Stelle Microsoft) zu bearbeiten.

Mr. Moore behält mit seinem Gesetz recht, alle 18 Monate verdoppelt sich die Leistungsstärke der Prozessoren und die Hardware-Industrie freut sich: Leistung zählt und wir zahlen. 
Dann aber passiert etwas nicht ganz Unerhebliches: das Internet. 

Eine Schwalbe macht noch keinen Ron
Können Sie sich noch an Ron Sommer erinnern? Der Herr mit den großen Brillen leitete Nixdorf und Sony, bevor er Chef der Deutschen Telekom wurde. Anfang der 90er Jahre meinte er klar und visionär: „Das Internet ist eine Spielerei für Computerfreaks, wir sehen darin keine Zukunft.“ Heute klingt die Deutsche Telekom ein wenig anders: „Wir wollen die Cloud für alle!“, verkündete jüngst und stolz der Vorstandschef Rene Obermann.

Jetzt also doch „Cloud-Computing“. Schnell übersetzt heißt das: Die Daten sind im Internet, werden dort permanent gespeichert und auf Endgeräten, die jederzeit Zugriff haben, dargestellt.
Also starke Server und schwache Clients (hatten wir doch schon mal). Wobei schwach relativ ist, jeder iPad ist ein Porsche im Vergleich zu den PC-Pferdekutschen der 90er.

Ende Sommer (nein, nicht Ron) vorigen Jahres ließ eine Meldung aufhorchen, die zuerst unglaublich, bei näherer Betrachtung aber durchaus logisch ist: HP verabschiedet sich vom PC. Die überlegen sich tatsächlich die gesamte Hardware-Sparte abzudrehen. Wieso? Weil sie erkannt haben, dass der PC ein banaler austauschbarer Gegenstand geworden ist.

Währenddessen forciert Microsoft sein Office 365: „Online software hosted in the cloud“, speichert all Ihre Office-Dokumente für eine monatliche Gebühr auf Servern, auf die Sie mit jedem Gerät zugreifen können. Und nicht nur zugreifen: Sie können mit anderen gemeinsam an Dokumenten arbeiten. Digitale Kollaboration, die Google mit Google-Docs seit längerem anbietet und mit Google Drive seit kurzem auf die Ablage aller Arten von Dokumenten erweitert hat.

Fein, aber was bedeutet das für uns in 3 Jahren?
Schon jetzt können wir unsere Daten zwischen verscheidenen Geräten abgleichen. Wir haben Online-Festplatten mit zig GB Speicherplatz, Email-Accounts, welche die Nachrichten nicht mehr permanent abrufen, sondern nur mehr temporär bereitstellen und können auf unserem iPhone die gleichen Programme verwenden, wie auf unserem iPad. Nicht mehr pimp, sondern sync my PC.

Aber das ist nur der Anfang.
Die Zukunft wird wahrlich einfach und bereits 2015 Realität. Um diese Schätzung komplett zu machen: Das ist in 3 Jahren. Weniger Zeit als Faceboook benötigte um von 0 auf über 900 Millionen User weltweit zu kommen. 

Wir schreiben also einen heißen Sommer 2015 und in jeder Ecke steckt ein Device, mit dem Sie mittels Ihres Körpers (den haben Sie ja meist dabei) auf alle Dienste und all (also wirklich alle!) Ihre Daten zugreifen können. Die Telefonzelle des 21. Jahrhunderts ist das Schaufenster jedes Geschäftes: ein intelligentes (und transparentes) Internet-Terminal. Minority-Report beim Shoppen.


Sie spazieren mit einem Freund durch die Straßen, der erzählt vom letzten Urlaub, realen Sonnenuntergängen, einem wunderbaren Hotel am Strand. Sie gehen zum nächsten Display, die eingebaute Webcam erkennt Ihr Gesicht und identifiziert Sie mittels Ihres Herzschlages (Forscher in Taiwan arbeiten bereits daran). Der transparente Screen fährt sofort Ihr gewohntes Interface hoch. Sie sprechen den Namen des Hotels aus (sagen wir, es heißt Siri) und gleich taucht die dazugehörige Website auf. Ein virtueller 3D-Rundgang überzeugt Sie, Sie buchen Flug und Hotel inkl. 4-Hand-Massage mit einem Wisch Ihres Fingers (Ihr Fingerabdruck löst die Zahlung aus). Die menschliche Berührung bleibt also auch im digitalen Zeitalter erstrebenswert. Selbst, wenn diese gekauft ist.

Zwei Tage später liegen Sie bereits am Strand und lassen sich verwöhnen. Zur Massage spielt Ihre Lieblingsmusik aufgrund Ihrer öffentlichen iTunes-Bibliothek und das Abendessen schmeckt Ihnen so vorzüglich, dass Sie mit einem „Like“ auf der iPad-Speisekarte das Rezept zu Ihrem Kühlschrank übertragen. Ihre Urlaubsfotos laden Sie sofort beim Drücken des Auslösers Ihres Smartphones in Ihre Datenwolke und Ihre Freunde sehen bereits Minuten später die mit passender Musik unterlegte Diashow des Tages.

Der Urlaub ist schnell vorbei (das ändert sich leider nie), das Taxi fährt Sie zum Flughafen und natürlich steht Ihr HD-Urlaubsvideo in 3D bereits online, während Sie von der Flugbegleiterin nach der Qualität der Massage gefragt werden. Derweilen Sie bei der Ankunft auf Ihr Gepäck warten (dieses Problem bleibt noch die nächsten 100 Jahre ungelöst) sehen Sie einen Actionstreifen aus Ihrer Mediathek auf Ihrem Smartphone und bauen schnell Ihr Gesicht statt dem gealterten Bruce Willis ein (wenn Sie weiblich sind, mit digitaler Geschlechtsumwandlung). Und bevor Ihr Koffer aus dem dunklen Loch geschleudert wird, haben Sie bereits 500 Likes von Freunden, die Sie nie getroffen haben (und auch nie treffen wollen). Ihre restlichen 4.000 Freunde bekommen nicht einmal mit, dass Sie auf Urlaub waren, denen wurden in dieser Zeit andere Streams gezeigt. Endlich zu Hause empfängt Sie Ihr Kühlschrank mit dem Hotel-Rezept auf dem Display und hat bereits online einen Koch geordert, der das Menü für Sie nachkocht. Gesättigt lehnen Sie sich zurück und denken: „Wow, was für ein verdammmtes Abenteuer!“

So far, so good
Das ist durchaus positiv. Die Cloud beschleunigt und erleichtert die Handhabung von Technik zu unserer Bequemlichkeit. Wir müssen weniger klicken. Und noch weniger nachdenken.

Aber, werden wir uns bewusst, das könnte bei genauerer Betrachtung auch gefährlich sein. Was geschieht, wenn sich jemand Zugriff auf Ihre Daten verschafft? Oder Ihre Daten aus Versehen gelöscht werden? Wenn Sie (in vielen Staaten sogar wahrscheinlicher) den Unwillen des Finanzamtes, der Regierung oder eines großen Unternehmens auf sich ziehen? Sie werden kontrolliert, von einem „Freund“ gemeldet und vielleicht auch: gesperrt. Kein Zugriff mehr auf Ihre Daten. Sie sind „off“. Wahrlich und permanent off. Ohne sich bewusst dafür entschieden zu haben, haben Sie keinen Zugriff mehr auf Ihre Identität. Denn die liegt verborgen in der dunklen Wolke.

Wenn das für Sie jetzt ein wenig wie Georg Orwells „1984“ klingt, seien Sie beunruhigt: Es ist mehr Aldous Huxleys „Schöne neue Welt“. Wir werden das nämlich alles freiwillig tun. Und auch noch eine Menge Spaß dabei haben.




Sonntag, 9. Januar 2011

Mut

Wenn jemand den Mut hat, etwas Neues zu wagen, verdient er unsere vollste Unterstützung. Denn er wagt es statt uns: Jeder, der den Mount Everest besteigt, tut dies statt uns. Während wir auf dem Sofa sitzen, steigt er bei –30 Grad ohne Sauerstoff tausende Meter hoch, quält sich zum Gipfel, überwindet Hindernisse und sich selbst, um daran zu wachsen.

Statt bei neuen Projekten zu meckern, zu nörgeln und so vieles besser zu wissen, sollten wir also die Größe haben, unseren Hut zu ziehen und fragen: „Danke. Wie kann ich helfen?”

Montag, 15. November 2010

Scammers discover irony

 I received this great scam today:


Re: Your Payment Is Ready(Contact Dr.Henry Cole)
UNITED NATIONS COMPENSATION COMMISSION, IN AFFILIATION WITH THE INTERCONTINENTAL ATM CARD SERVICES.
Our Ref: WB/NF/UNCC/IB027
ATTN:Sir/Madam,

How are you today?Hope all is well with you and family?,You may not understand why this mail came to you.
We have been having a meeting for the passed 7 months which ended 2 days ago with the secretary to the UNITED NATIONS. This email is to all the people that have been scammed in any part of the world.

The UNITED NATIONS have agreed to compensate them with the sum of US$500,000.00.This includes every foreign contractors that may have not received their contract sum,and people that have had an unfinished transaction or international businesses that failed due to Government problems etc.
We found your name in our list and that is why we are contacting you,This have been agreed upon and have been signed Therefore,we are happy to inform you that an arrangement has perfectly been concluded to effect your payment as soon as possible in our bid to be transparent.

However,it is our pleasure to inform you that your ATM Card Number; 5490 9957 6302 4525 has been approved and upgraded in your favor. Meanwhile,your Secret Pin Number will be available as soon as you confirm to us the receipt of your ATM CARD.

The ATM Card Value is $500,000.00 USD Only. You are advised that a maximum withdrawal value of US$10,000.00 is permitted daily.

And we are duly inter-switched and you can make withdrawal in any location of the ATM Center of your choice/nearest to you any where in the world.

We have also concluded delivery arrangement with our accredited courier service Company to oversee the delivery of the ATM Card to you without any further delay.

So you are hereby advice to forward to this office Director ATM SWIFT CARD Department. Therefore,you should send him your full Name and Telephone number/your correct mailing address where you want him to send the ATM to you.

Contact Dr.Henry Cole immediately for your ATM SWIFT CARD:
Person to Contact  Dr.Henry Cole.
Email:interswitchcardservices1@gala.net
Thanks and God bless you and your family.
Hoping to hear from you as soon as you receive your ATM Card.
Making the world a better place

Regards,
Ban Ki-moon
Secretary General (UNITED NATIONS)

Montag, 7. Juni 2010

Zwirbler – der weltweit erste facebook-Roman

Am 1. Juli 2010 startet der weltweit erste facebook-Roman:
„Zwirbler” ist der erste gehaltvolle Fortsetzungsroman auf facebook.

Einzelne facebook-Nachrichten ergeben eine Geschichte. Ein real-time Roman des 21. Jahrhunderts bei dem sich kurze Statusmeldungen zu einem Ganzen zusammenfügen.

„Zwirbler” wird von tg auf und für das social networking Medium geschrieben. Literatur entsteht direkt und in der Sekunde des Postens in facebook. Kein Umweg, keine lange Einleitung: „Zwirbler” trifft es auf den Punkt.

 „Zwirbler” ist nur für Jugendliche ab 17 und Erwachsene: Es wird spannend, absurd, tiefgründig, skurril und manchmal auch schmutzig: aber nie langweilig. „Zwirbler” bleibt immer lesenswert.

Im Alltag haben wir heute kaum mehr Zeit für einen langen Roman: „Zwirbler” kommt dem zugute: schnell lesbare Statusmeldungen bieten Genuß, Anregung und Überraschung bei der Arbeit am PC, am iPhone in der Straßenbahn, am Handy während der Mittagspause oder am iPad auf dem Sofa.

Bei „Zwirbler” wird über Einzelmeldungen ein Bogen gespannt, jede Statusmeldung beginnt mit: „Zwirbler ...“ – das ist die Herausforderung.  Die einzelnen Statusmeldungen verdichten sich zu einer außergewöhnlichen Geschichte mit überraschendem Ausgang.

Der Einstieg ist jederzeit möglich: Durch einfaches Abonnieren (Gefällt mir) wird man zum Leser. Ohne Verpflichtungen – aber mit vielen Möglichkeiten.

„Zwirbler” ist nicht nur ein literarischer Roman von tg in Scheibchen: er bietet auch erstmalig die Möglichkeit über facebook in das Geschehen einzugreifen: die Kommentare der Leser werden in die Geschichte verarbeitet. Schonungslos, direkt und ohne Kompromisse. Sie schreiben also mit. Aber können Sie den Lauf der Geschichte auch verändern?

Der Ausgang ist also ungewiss: Werden Sie Teil davon.

„Zwirbler” startet am 1. Juli 2010.
Seien Sie dabei: Drücken Sie jetzt in facebook den „Gefällt mir”-Button und ab 1. Juli sehen Sie, was es mit „Zwirbler” auf sich hat und wohin die Reise geht.

Klicken Sie hier um  „Zwirbler” zu lesen.

Gleichzeitig startet der Roman auch als Podcast: Als Erzähler fungiert Axel Grunt - versierter Hörbuch-Sprecher und Nachrichten-Stimme beim Radiosender Superfly. Der „Zwirbler”-Podcast bündelt jeden Donnerstag Statusmeldungen einer Woche zu einer neuen Episode.

Hören Sie Zwirbler hier als podcast.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Heute Wahrheit

Was heute als erkannte Wahrheit erscheint, ist morgen schon entweder Lüge oder Belanglosigkeit.

Sonntag, 2. Mai 2010

Communication 3.0:
“Face-to-Face” instead of Facebook

© tg | 2010 | sv4-en

The internet has propelled us from recipients only to actual media producers, ready at all times. We publish texts, photos and videos on end and on all channels: anyone can publish and receive, anytime, from anywhere. Blogs, social networks, video- and photo-sites, podcasts, web-forums: our opportunities to communicate and to attract readers, viewers and listeners is now, finally, unlimited. On the one hand, that is.

However, we as inhabitants of the digitalised industry nations are also immersed in an abundance of information: any ideas are retrievable, immediately, here and now. What really counts, though, is to find the really nutritious fish in the muddy and crowded pond. We cannot just cast our close-meshed net – on hauling it inboard it would break due to the amount of fish. Our net was not made to catch entire shoals of fish. Angling with a rod and suitable bait in order to capture exactly what we need – that is what ‘making use of‘ means.

Numerous North American companies have already replaced casual Friday with e-mail-free Friday. The answering of hundreds of e-mails impairs the productivity of their employees to such an extent that the companies’ profits are threatening to decrease. “Time to get personal again“, is how seminar providers advertise their services in e-mail newsletters.

In a survey comparing concentration spans – commissioned by HP – students from the University of London were split into three groups: one was allowed to carry out a task without interruption, the second group was distracted every couple of minutes by e-mails and text messages, and the third group was given marihuana to smoke. Unsurprisingly, the first group received the highest points. However, those participants who were dazed from the drugs achieved much better results and were still decidedly more concentrated than the ones who were constantly faced with distraction. We can conclude: “Mind the crap”.

In the working world the awareness seems to gain ground that being available at all times leads to massive loss of concentration. More and more employees are allowed to work in their home offices without being distracted – from time to time even their notebook can remain in the office. So far so good – regarding the job.

Nevertheless, we are made to believe at every turn of the world wide web that it is only through the internet that we can keep in touch with our friends at all times. At every corner carnival barkers of vanity team up with temptation: invite your friends, contact them, send them pictures or a link or a feed, an event or at least a tweet, prod them, nudge them, bother them.

It seems paradox only at first sight that despite these unlimited opportunities of establishing contact people become increasingly isolated. After all, in communication quantity does in no way correlate to quality. More and more, though not inevitably, isolation leads to killing sprees with pump guns; it robs us of the possibility to experience our environments’ direct responses to our behaviour and our thoughts – that is, responses that go beyond LOL ;-). The only reason for a change in human behaviour lies in reflection. In words and deeds action rubs against reaction and thus catharsis can emerge as the common child of this encounter.

Thus, the time could have come to replace Facebook with Face to Face. With someone else and a cup of tea in a café, going for a walk in the woods or at home over a glass of wine in front of an open fireplace.

It might not always be comfortable to exchange our condensed communicating with the masses for a good old personal encounter. At times more strenuous, always more time consuming and impossible to measure in number of contacts and hence not competitive – but unequalled in depth.

Life is not a huge spa hotel and also no leisure park. In many discourses my desire for a hedonistic adventure effect has to be dropped off at the main entrance. What can develop instead, though, is an unexpected and often not even hoped for expansion of my thoughts. Being confronted with something new, even and especially when it comes to the verbalising of thoughts yet unknown to us, is the basis for our growth as a humans.

Particularly language that is adapted to the situation creates profoundness as there is a fundamental difference in whether I post my thoughts to the world in easily digestible appetisers or in whole, connected sentences. Do I choose lumps of language that are generally comprehensible and agree on this lowest common denominator, or do I direct my words to the one and only addressee of my thoughts. Direct communication with one person when it comes to content as well as format. Put into a language that only has to be geared to and restricted by the two participants whose lowest common denominator is not downgraded by hundreds of other users, but can at times go beyond its own limits because there is enough time, space and patience for an explanation.

Proper profoundness can only be achieved in a completely intimate communicative situation. When one is listening while the other one is speaking. When I can be brought to understand the other’s thoughts through questions and prompt answers – even if I have not comprehended them at first. When I combine language with immediate reaction in sound, gesture and facial expression, continuously adjust it within the communication process – without the intervals exacted from technology – and am not only free to deal with my counterparts utterances but have to deal with them.

Shall we thus immediately turn off all e-mail, IM chats and twitter feeds? No, we should not go entirely without these, but ‘make use of’ them consciously: hence, it’s time to open your Facebook account, click on a friend… and arrange to meet face to face.